Rainer Hackauf: Widerstand & Verfolgung in Simmering 1934-1945

Überblick

Sprache: deutsch; englisch auf vorherige Anfrage eventuell möglich
Dauer: 2-3 Stunden (je nach Wunsch, Rückfragen und Wetter)
Gruppengröße: 2-14 Personen
Rundgang: der Rundgang findet zu Fuß statt; ein Fahrrad o.ä. ist nicht notwendig
Anfragen: rainer@hackauf.at

Widerstand & Verfolgung in Simmering 1934-1945

Idee

Auf die Idee für den Rungang bin ich bei einer Radrundfahrt durch die Gewächshäuser und Gemüseplantagen Simmerings gestoßen, als ich bei einem Spaziergang die Gedenktafel des ehemaligen KZ-Außenlagers Saurerwerke entdeckt habe. Mein Auslöser für weitere Recherchen zur Geschichte Simmerings.

Die unten angegeben Stationen sind nicht alle Teil des Rundgangs, da diese den Rahmen von 2-3 Stunden sprengen würden.

Alle Literaturangaben finden sich am Ende dieser Seite.

 

Stadterkundung durch den wenig bekannten Arbeiter_innenbezirk Simmering

Im Zentrum des Rundgangs stehen Widerstand gegen den Faschismus und Verfolgung zwischen 1934 und 1945 in Simmering. Entlang des Rundgangs werden unterschiedliche Etappen der Arbeiter_innenbewegung in Wien vermittelt. Die Orte der Verfolgung erinnern zudem an die ehemaligen Bewohner_innen des Bezirks.

Die gemeinsame Spurensuche führt zu Gedenktafel, Gemeindebauten sowie Adressen mit historischen Bezügen und werden durch Bildmaterial, historischen Dokumenten und biographischen Erzählungen vermittelt.

Einzelne Stationen mit folgenden Schwerpunkten:

  • Simmeringer Blutsonntag
  • Februar 1934 in Simmering
  • ehemalige Synagoge Braunhubergasse
  • ehemaliges KZ Außenlager Saurerwerke

Station: Arbeiterheim Simmering

Station: ehemalige Polizeiwache Krausgeasse

Station: Denkmal für Opfer zweier Faschismen, E-Werk Simmering

Station: Denkmal Gaswerk Simmering

Station: Karl-Höger-Hof

Station: Wanko-Gstättn

Station: Synagoge Braunhubergasse

Station: Simmeringer Ziegelwerke Jakob Löwy

Weitere Bezeichnungen: Laaer Wald, Larunzen und Vogental

Standort der Simmeringer Ziegelwerke (heute in Favoriten) von Jacob Löwy (1869 Malocka, Slowakei – 1942 Konzentrationslager Theresienstadt), Stadtbaumeister und Ziegelwerkbesitzer. Das von Löwy 1908 am östlichen Abhang des Laaer Bergs erworbene und bis zur „Arisierung“ 1939 betriebene Ziegelwerk wurde an einen Nachkommen zurückgestellt, von dem es 1952 die Gemeinde Wien erwarb; diese richtete dort 1957 eine Mülldeponie ein („Löwy-Grube“). Seit 1994 wurde diese Deponie saniert.

 

Angrenzend an das ehemalige Ziegelwerk befindet sich der Böhmische Prater. Dieser entstand Ende des 19. Jahrhunderts als Vergnügungsstätte für die Bewohner Favoritens und Simmerings, viele davon als Ziegelarbeiter in den angrenzenden Ziegelwerken, auch in Wien auch abwertend »Zieglböhm« genannt.

Der Journalist und spätere Abgeordnete der SDAP Max Winter berichtet in der Arbeiterzeitung zu Weihnachten 1901 unter dem Titel »Noch eine Nacht im Ringofen« von den Obdachlosen, die im »Simmeringer Ring« übernachten. Dabei dürfte es sich um einen Ringofen auf dem Gelände der »Simmeringer Ziegelwerke« gehandelt haben, in dem – auf dem modernsten Stand der damaligen Zeit – Ziegel gebrannt wurden.

Ziegel_JacobLZiegel aus den Simmeringer Ziegelwerken mit den eingebrannten Initiatlen von Jacob Löwy.
Ziegel aus den Simmeringer Ziegelwerken mit den eingebrannten Initiatlen von Jacob Löwy. Quelle: Stadtarchäologie
Arbeiter vor einem ovalen Ringofen in Slagsta in Schweden um 1890.
Arbeiter vor einem ovalen Ringofen in Slagsta in Schweden um 1890. Quelle: Wikimedia
Der Journalist Max Winter, verkleidet als Sandler (Penner) im Zuge seiner Reportage über (Kanal-)"Strotter" (Leute die Dinge wie Knochen, Fett oder Geld suchen um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren) im Jahre 1902 für die sozialistische "Wiener Arbeiterzeitung"
Der Journalist Max Winter, verkleidet als Sandler (Penner) im Zuge seiner Reportage über (Kanal-)"Strotter" (Leute die Dinge wie Knochen, Fett oder Geld suchen um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren) im Jahre 1902 für die sozialistische "Wiener Arbeiterzeitung". Quelle: Wikimedia

Station: Hasenleiten

Station: ehemaliges Depot der „Möbel-Verwertungsstelle von jüdischem Umzugsgut" (VUGESTA)

Station: KZ-Außenlager Saurerwerke

Objekte

Station: Schloss Neugebäude

Station: Zentralfriedhof

Station: Macondo

Literatur

Ihr wollt es genauer wissen? Kein Problem! Hier findet sich eine kleiner Literaturliste zu diesem Stadtspaziergang.