Die Arbeiterkammer Wien hat unter dem Titel »Mehr zusammenbringen« eine Studie zum Stand von Demokratie und Partizipation in Wien veröffentlicht. Autorinnen der Studie sind Tamara Ehs und Martina Zandonella. Teil der Untersuchung waren ausschließlich jene Beteiligungsmöglichkeiten, die sich auf die
Wiener Stadt-/Landes- und/oder Bezirks-/Grätzlpolitik beziehen. Im Fokus standen dabei sowohl die quantitative Auflistung der Beteiligungsmöglichkeiten als auch qualitative Informationen zur Nutzung des jeweiligen Beteiligungsinstruments.
Die vorliegende Studie ging der Frage nach, wie politische Partizipationsangebote in Wien gestaltet sein müssen, damit sie möglichst alle und insbesondere bislang kaum oder gar nicht beteiligte Bevölkerungsgruppen erreichen. Dabei gibt sie Empfehlungen für die Verbesserung von politisch wirksamer Beteiligung und identifiziert positive Ansätze in der Stadt, die sich diesem Thema annehmen. (…) Dabei bedarf es intensiver Kommunikation in vielen Sprachen, auf vielen Kanälen, sichtbar im Grätzel und vor allem gut begleitet von Menschen vor Ort, von Sozialarbeiter:innen und Stadtteilinitiativen in der Nachbarschaft, von Bildungs- und Elternarbeit in den Schulen. Beteiligung muss nicht nur gelebt, sondern auch laufend auf ihre Wirksamkeit überprüft werden. Was in einem Bezirk funktioniert, kann für ähnliche Projekte weitergegeben werden. So entstehen Standards, nach denen Beteiligung künftig immer besser gelingt.
Die Studie betont dabei besonders den Klassenaspekt in Bezug auf Beteiligung. »Allein der Gini-Index, der den Grad der Ungleichheit der Einkommensverteilung beziffert, gibt bereits Hinweise auf die politische Beteiligung jenseits von Wahlen. Je größer die Einkommensungleichheit in einem Staat oder einer Region ist, desto weniger Menschen engagieren sich in politischen Vereinen
oder unterzeichnen eine Petition«, so die Autorinnen.
Download
https://wien.arbeiterkammer.at/interessenvertretung/meinestadt/sozialestadt/Stadtpunkte_47.pdf
Quelle: Recht auf Stadt Wien